Vereinschronik 2021

Corona-Pandemie
 
Die ersten Monate des Jahres 2021 standen noch ganz im Zeichen der Corona- Pandemie. Öffentliche Veranstaltungen waren nicht möglich, auch unser Museum war bis Juni komplett geschlossen. Ludwig veröffentlichte im “Donnerstags“ interessante Berichte mit Bilder zur Mühlheimer Heimatgeschichte. Franz gab einen Beitrag zu einem ansonsten weniger beachteten sakralen Kunstwerk, der Monstranz, in der Fronleichnamswoche. (siehe Anhang) Im Mai und Juni wurden Online- Sitzungen abgehalten und ab Juli konnten wieder Veranstaltungen im Freien angeboten werden. In geschlossenen Räumen galt die G3- Regel. Nachdem sich die Lage über den Sommer Dank Impfungen etwas beruhigte kam ab November die 4. Welle massiv auf uns zu. Zu einem “Lock Down“ kam es aber nicht mehr.
 
18. April 2021
 
Kauf über ein Konvolut von Feder-, Kohle- und Bleistiftzeichnungen
 
Von Hans-Jörg Pott aus Bochum kam ein Angebot über ein Konvolut von Feder- Kohle und Bleistift-zeichungen sowie eines Aquarells mit Mühlheimer Motiven und von Schloss Bronnen. Sie stammen von seinem Großvater Guido Schreiber geb. 1886 in Bad Dürrheim,gestorben 1979 in Bochum.
Schreiber war Postangestellter und durch viele Versetzungen kam er in verschieden Orten und Städten im badischen Bereich herum. In Mühlheim zeichnete und malte er 1918, 1922, 1925, 1949 und 1953. Er bereiste unsere Gegend also öfters. Nach Beratung von Ludwig Henzler, Christoph und Ursula einigten wir uns diese Bilder für den Heimatverein zum Preis von ca. 1400 € zu kaufen.
 
6. Mai 2021
 
Erste Online-Ausschusssitzung                       
 
Am 6. Mai 2021 lud Christoph zu einer ersten Online- Sitzung ein, zu der 7 Ausschussmitglieder von zu Hause über Handys oder Computer teilnahmen (Programm siehe Anlage Ausschusssitzungen). Der Online-Sitzung folgten noch zwei dieser Art bis zu den Sommerferien.
 
15. Mai 2021
 
Neugestaltung vom Ausstellungsfenster im Henihaus
 
In einer kleinen Gruppe mit konnten wir unser Schaufenster in der Vorderen Gasse wieder dekorieren. 
Das Thema der kleinen Ausstellung soll ein Blick in die Geschichte der Laienspielbühne Mühlheim zeigen, die in diesem Jahr 75- jähriges Jubiläum feiert.
Bis zurück in das 18. Jahrhundert lässt sich das Theaterspielen in Mühlheim nachweisen.
 
Um 1900 sind es verschiedene Vereine die meistens zu ihrer Weihnachtsfeier Theaterstücke vorführten.
Der kath. Gesellenverein spielte 1898 das Stück “Im letzten Augenblick“
Der Arbeiterbildungsverein 1905 das Stück in drei Akten “Das Gnadenbild im Wald“.
1921 wiederum der Gesellenverein das Stück in fünf Akten “Der Edelweißkönig“! von Ludwig Ganghofer
Der Turnverein mit einer langen Theatertradition führte 1923 “Das Schloss am Meer“ auf.
Eine nicht näher benannte Laienspielgruppe trat 1923 mit dem Schauspiel “Don Carlos“ an die Öffentlichkeit.
1932 kam bei der Weihnachtsfeier des Turnvereins das Stück “Die Wilderer von Felseneck“ auf die Bretter.
 
Auch in Stetten wurde Theater gespielt. Hier tat sich der Arbeiterverein hervor; unter anderem wurde das Stück “Der rote Wolf“  und das Theater “Mutterliebe“ im Schlüsselsaal aufgeführt. Auffallend ist, dass nach dem Ersten Weltkrieg und besonders bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von verschiedenen Seiten Theater gespielt wurde.
 
Aus dieser Mühlheimer Theatertradition entstand dann vor einem dreiviertel Jahrhundert die Laienspielbühne Mühlheim.
 
Der Heimatverein Mühlheim gratuliert ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum
                                
12. Juli 2021
 
Vortrag zum Epitaph vom Deutsch-Französ. Krieg 1870/71
 
Am Montag den 12. Juli wurde das neu renovierte Epitaph der Öffentlichkeit in einer kleinen Feier vor der St. Gallus- Kirche mit einem Vortrag von Ludwig Henzler vorgestellt. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Heimatvereins Ursula Scheunemann sprach die 2. Vorsitzende von der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena, Gabriele Grathwohl zusammen mit Kirchenpflegerin Nora Kaltenbach den Dank an den Heimatverein aus, der die Renovierung des Epitaphs alleine übernahm. Auch Bürgermeister Jörg Kaltenbach dankte im Namen der Stadt dem Heimatverein. Ludwig Henzler ging in seinem Vortrag auf die Entstehung des Deutsch-Französischen Krieges 1870 71, sowie über dessen Verlauf bis zur Gründung des Deutschen Reiches ein. Erhaltene Briefe von zwei der drei gefallenen Soldaten trugen zwischendurch Martina Schänzel und Tanja Waizenegger vor.  Es waren fast 30 Besucher anwesend.
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30. Juli 2021
 
Kinderferienprogramm
 
Auch in diesem Jahr nahm der Heimatverein auch wieder am Kinderferienprogramm teil. Der Treffpunkt war am Freitag den 30. Juli um 14. 00 Uhr am Vorderen Schloss. Die maximale Teilnehmerzahl wurde wieder auf 20 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren festgesetzt. Der Leiter des Programms, Christoph Heieis hat dazu ein klassisches Bilderrätsel durch unser schönes Städtchen vorbereitet, mit dem Motto: Suche – Finde – Gewinne, erwartete die Kinder ein großer Quiz- Rätselspass. So konnten die Kinder herausfinden wie gut sie unseren Heimatort kennen und auf Besonderheiten geachtet haben. In Gruppen ging’s auf Erkundungstour. Im Anschluss musste noch vor dem Vorderen Schloss ein Puzzle zusammengesellt werden und es gab eine Erfrischung dazu.
11. August 2021
 
Historische Stadtführung
 
Zu einer historischen Stadtführung mit Stadtarchivar Ludwig Henzler lud der Heimatverein am Mittwoch den 11. August ab 18.oo Uhr ein. Treffpunkt war bei der Sebastianskapelle. Der Rundgang auf mittelalterlichen Spuren unseres historischen Stadtkerns endete am Torplatz.  Es waren so 30 Teilnehmer anwesend.
 
31. August 2021
 
Führung: Der Dreißigjährigen Krieg in Mühlheim
 
Zu Schauplätzen die im Dreißigjährigen Krieg in Mühlheim von Bedeutung waren gab Christoph Heieis eine Führung. Treffpunkt war am Schwedengrab um 19.00 Uhr. Nicht nur der 1. und der 2. Weltkrieg waren große Katastrophen. Gerade der 30jährige Krieg löste ein starkes Trauma aus, spielte er sich doch auch auf dem Boden unserer Heimat ab. Unsere Region war besonders stark betroffen. Die Einwohnerzahl von Mühlheim schrumpfte um 75 %. Es waren so 30 Teilnehmer anwesend.
 
12. September 2021
 
Tag des offenen Denkmals
 
“Schein und Sein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ 
 
Anfangs der 1930er Jahre fuhr ein Berliner Radfahrer von Sigmaringen nach Tuttlingen. Ausführlich beschreibt er Mühlheim: Zur Hauptstraße, der sogenannten Vorderen Gasse heißt es: Was heißt hier “Fassade“. Die kann man hier in der Hauptstraße haben. Im Hintergrund baute man eben wie es einem passte. 

Auf diese Zeilen hin stellte Ludwig unsere Vordere Gasse in diesem Jahr in den Mittelpunkt zum Tag des offenen Denkmals. Es waren zwei Führungen von Stadtarchivar Ludwig Henzler geplant, die auch gut besucht waren (jeweils 45 – 50 Besucher ), eine um 11.00 Uhr, die zweite um 16.00 Uhr. Nach der Begrüßung durch Vereinsvorsitzende Ursula Scheunemann vor dem Oberen Tor, begann Ludwig mit dessen Bau, der um 1209 als einer der ältesten der Oberstadt gilt und mit Geschichten und Anekdoten der beiden Häuserreihen bis runter zum Sternen. Tanja Weizenegger, Ursula Scheunemann, Beate Kiene-Hipp und Martina Schänzel unterstützten ihn mit lustigen Geschichten und Anekdoten aus dem Archiv über bestimmte Häuser mit ihren Bewohnern. 

Dass sich das öffentliche Leben früher hauptsächlich in der Vorderen Gasse abspielte erinnert auch daran, dass alle zehn Gaststätten in der Hauptstraße angelegt waren. Dass der Platz vor dem Cafe Kreuz erst nach dem Brand von 1898 entstand, als man das Haus 4 m weiter zurück neu aufbaute wurde mit Geschichten dazu vorgetragen. Das Haus gleich gegenüber der Bergstraße, baute man  nach einem Brand von 1890 neu auf und wurde von der Firma Jetter & Scherer, heute Aesculap, als Filiale erworben, darin 27 Arbeiter von 1907 bis 1913 beschäftigt waren. In dem Haus des Frisör Heiss war früher die Eier- Teigwarenfabrikation Heisch mit Mehlhandlung noch bis in die 50er Jahre untergebracht. Das Gasthaus Sonne mit großem Tanzsaal gleich nebenan kann sich heute auch keiner mehr vorstellen. Dagegen ist der Ochsen älteren Einwohnern vom Namen her noch ein Begriff. Dass im sogenannten Heni-Haus die heutige Weltfirma Karl Leibinger begann, später ein Fridinger Sattler Franz Xaver Heni ein Sattler- und Tapeziergeschäft eröffnete, konnte man mit Geschichten dazu erfahren. Das prächtige Barock- Fachwerkhaus neben dem Brunnen konnte nur so gebaut werden, weil der Devotionalhandel vom Welschenberg im 18. Jh. hier durch die Produktion Geld einbrachte. Die ehemalige Loch-Wirtschaft, wo heute die großen Bäume des Schlossgartens stehen wurde um 1850 abgebrochen, darin lebten 26 Personen. Auch über die großen Brände von 1890, 1895 und 1898 war so manch wissenswertes dabei. 
Jede der beiden Führungen dauerte bei angenehmem Spätsommerwetter so etwas über eine Stunde.
 
Oktober 2021
 
Ausstellung: 150 Jahre Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 im Spiegel Mühlheimer Geschichte
 
Ludwig Henzler hat mit Hilfe von Frau Schaible in den letzten paar Wochen aus erhaltenen Briefen und Schriftstücken aus dem Archiv vermischt mit  privatem Material über den Deutsch- Französischen Krieg im Spiegel der Mühlheimer Geschichte eine Ausstellung im oberen Flur des Museums zusammengestellt. In den Bildern von verschiedenen Schlachten, Mount Valérien, nächtliche Beschießung von Straßburg, Kaiser Wilhelm am Abend in Sedan, die Erstürmung der Spicherer Höhen oder der Kampf des Grenadierregiments Königin Olga am Park von Coeuillp usw. wird die ganze Grausamkeit des Krieges vor Augen geführt und endet mit zwei Totenscheinen der drei Mühlheimer gefallenen Soldaten. Auch in Gedichten wie „Die Rosse von Gravelotte“ vom 18. Aug. 1870, kommt in der Ausstellung das furchtbare Leiden von Mensch und Tier zum Ausdruck.
Zur Freude über den Sieg gegen Frankreich der mit Musik, Gesang, Feuerwerk und Böllerschießen beim Glitzigen Kreuz gefeiert wurde, konnten die schweren Böllerhülsen aus Eisen besichtigt werden. Der Böllerschütze hat am Tag zuvor von 3 Uhr bis 11 Uhr die Böller hochgebracht und am anderen Tag wieder herunter getragen. Dies kostete für drei Mann 4 fl. (Gulden). Das dazugehörende Freudenfeuer kostete 7 fl. (Gulden) laut beiliegender Quittungen. Zum Sieg über Frankreich wurde damals das Kreuz über dem Scheibenbühl aufgestellt.
 
07. Oktober 2021
 
Führung: Deutsch-Französischer Krieg 1870 / 71
 
Zur Aktuellen Ausstellung zum Deutsch-Französischen Krieg führte Ludwig am Donnerstag den 7. Oktober 2021. Für die Führung hatte sich eine Gruppe des Heimatkreises Fridingen angemeldet. Dazu gesellten sich auch Mitglieder des Heimatvereins Mühlheim.
 
08. Oktober 2021
 
Führung: Deutsch-Französischer Krieg 1870 / 71
 

An diesem Freitag gab der Geschichtsverein eine Exkursion zu Stätten in unserer Gegend, die heute noch, meist als Gedenksteine, in Verbindung zum Deutsch-Französischen Krieg von 1870 / 71 stehen. Den Abschluss gab in Mühlheim der neu renovierte Gedenkstein an der Galluskirche mit anschließendem Besuch der Ausstellung zu diesem Krieg im Museum Vorderes Schloss.

30. Oktober 2021
 
Thomasmarkt
 
Zum Erhalt des traditionellen Thomasmarktes in Mühlheim hat sich der Heimatverein e. V. bereit erklärt einen Beitrag zu leisten. So beschlossen wir wieder wie letztes Jahr einen Stand mit Waffeln anzubieten. Weiter gab es an unserem Stand eine Rote Wurst mit Wecken. 250 Würste waren dafür bei der Metzgerei Dreher bestellt worden, die alle weggingen. Die Weckle nahmen wir vom Id-Verpackladen gegenüber unserem Stand. Das Angebot von Kaffee und Kuchen überließen wir in diesem Jahr den beiden Kaffes Sernatinger und Idverpackt in der Oberstadt. Den kleinen Stand vom Kloster Beuron besetzten wir mit einer Person.
Dazu kam die Finisage von zwei Kunstprojekten von Christoph und Jeremias Heppeler, die vom Kulturamt unterstützt wurden.
Nach dem Markt schrieb Kulturamtsleiter Uwe Steinbächer im „Donnerstags“ über den neuen Thomasmarkt: In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein  wurde die Lösung gefunden. Kleiner, feiner Markt mit wenigen Stammhändlern und einigen regionalen Anbietern. Das im vergangenen Jahr erprobte Erfolgsmodell bewährte sich auch in diesem Jahr.  
Als Reingewinn blieb dem Heimatverein in diesem Jahr ca. 817 €.
 
06. November 2021
 
Grenzstein-Wanderung “Geheimnisvoller Welschenberg“ 
 

Am Samstag, 6. November, einem sonnigen Spätherbsttag konnten wir die schon mehrmals verschobene Grenzsteinwanderung “Geheimnisvoller Welschenberg“ zusammen mit dem Heimatkreis Fridingen abhalten. Ludwig Henzler hat dafür eine Tour ausgearbeitet, dessen Wege heute kaum mehr jemand kennt. Um 13.15 Uhr trafen wir uns vor dem Tor und fuhren mit PKWs zum Startplatz im Kessel wo das Reinthal (Reutthal) vom Welschenberg herunterführt. Nach kurzer Begrüßung von Ursula Scheunemann lud Ludwig zum Aufstieg auf das Welschenbergmassiv durch das steile Reinthal ein. Genau in der Mitte des Tales verläuft schon seit Jahrhunderten die Grenze zwischen Fridingen und Mühlheim. Heute noch auffallend an der Struktur des Waldes. Auf Mühlheimer Seite dominiert der Laubwald und auf der anderen die Fichten.

Leider sind die meisten Marken, Läufer genannt, die alle paar hundert Schritte voneinander entfernt standen, heute verschwunden. Über der verbrannten Halde, die so nach einem Brand genannt wird, am Reinsteig oben, war einmal der Markstein Nr. 6. Einer der 4 bis 5 Steine war noch gut erhalten, und zeigt nach Mühlheim ein “M“ und nach Fridingen ein “F“. Auf dem “Welschenperg darob“, an der Markungsgrenze wo der Weg nach Fridingen führt, muss vor Jahrhunderten die Steinmauer gestanden haben in der ein Bildstock angebracht war, die von Elmar Blessing im Buch “Mühlheim – Geschichte und Geschichten einer Stadt“ beschrieben wird. 1616 wird der Bildstock nochmals beschrieben. In Zusammenhang mit einem Lehen wird der Name Welschenberg 1533 erstmals genannt, lange bevor die Wallfahrt entstand, erklärte Ludwig. Über das früher genannte Reinthaler Feld ging`s weiter zum Wachtfelsen (787m), dem südlichsten Punkt des Welschenbergs. In Krisen- und Kriegszeiten war der Wachtfelsen mit einem Wächter besetzt, galt als Vorposten des Schlagturms, später der Hochwacht, und konnte nicht nur die Landstraße im Kessel überwachen, sondern sah auch den Turm der Burg Kallenberg. Leider ist der heutige Ausblick von Bäumen und Sträuchern versperrt. Auf dem Rückweg vom Wachtfelsen ging`s an der Stelle vorbei, an der um 1885 einmal Marmor abgebaut wurde. Pfarrer Dörr war damals ein eifriger Förderer dieses Unternehmens, zu dessen Begutachtung eigens aus München ein Marmortechniker eintraf. Auch an der Felsenhalde wurde damals nach Marmor gegraben. Bald wurde der Marmorabbau in Mühlheim als wenig ergiebig wieder eingestellt. Über Fridinger Gemarkung wanderten wir dann zum sogenannten “Franzosenkreuz“. An ein mittelalterliches Sühnekreuz erinnernd, soll aber an dieser Stelle ein schwedischer General im Dreißigjährigen Krieg laut der Infotafel umgekommen sein. Wieder Richtung Mühlheim kamen wir zur Ruine Maria Hilf. Ludwig legte aber das Augenmerk nicht der Kirchenruine zu, sondern dem ehemaligen Gasthaus das Nikolaus Friedrich von Enzberg 1683 hier errichten ließ. Als die Herrschaft 1736 an das Gasthaus einen Rossstall bauen wollte reichte das Gelände nicht und es kam nach Verhandlungen zu einem Tausch der Enzberger mit der Stadt. Enzberg bekam weiteres Gelände und die Stadt bekam Schafweiden am Scheibenbühl. Drei Marken dieses Feldes um das Gasthaus sind heute noch ausfindig zu machen. Der vierte Stein steht seit ein paar Jahren auf dem Graben in der Oberstadt. Es sind dreiseitige Steine mit dem Mühlrad auf den zwei Stadtseiten und dem Enzbergring an der inneren Seite. Ein großes Erdloch erinnert bis heute an den Keller dieses Gasthauses. Etwas abseits des Feldweges Richtung Mühlheim führte uns Ludwig im Wald zu einem Keltengrabhügel, einem weiteren Geheimnis des Welschenbergs. Aus der Zeit zwischen 900 und 600 v. Chr. muss der aus großen Feldsteinen geschaffene Hügel an der höchsten Stelle ihrer Siedlung stammen. Bevor es den Berg wieder hinunter ging erinnerte Ludwig noch an das Glitzige Kreuz, das zur Erinnerung an den Sieg über Frankreich 1871 errichtet wurde. Mit Böllerschüssen wurde vor 150 Jahren damals der Sieg bei diesem  Kreuzes gefeiert. Das heutige Kreuz stammt von 2006.
Knapp 35 Personen folgten der Einladung des Heimatvereins zu der Grenzsteinwanderung “Geheimnisvoller Welschenberg“ mit Ludwig Henzler, der an markanten Punkten der Wandertour interessante und geheimnisvolle Geschichten zu erzählen wusste. Wer wollte konnte die Exkursion noch mit einer Einkehr  ausklingen lassen.
 
25. November 2021
 
Beitrag im „donnerstags“ zum 75. Todestag von Nikolaus Maurer
 
In der Ausgabe vom 25. November ehrte der Heimatverein den Heimatdichter Nikolaus Maurer zu seinem 75. Todestag mit einem Beitrag aus seinem Lebenslauf und einem Gedicht aus seiner Feder: 
 
Am Strome spannt von Rand zu Rand die Brücke ihren Bogen: 
Darüber zieht der Wandersmann darunter ziehn die Wogen!
Darüber zieht mit Freud und Leid so mancher Lebenstraum
und unten auch Vergänglichkeit: Der Wellen Silberschaum.
Die Texte und das Gedicht hatten Ludwig und Beate aus dem Archiv zusammengestellt. Der Heimatforscher, Heimatdichter und Heimatschriftsteller Nikolaus Maurer wurde 1883 in Mühlheim geboren und ist 1946 in Mühlheim gestorben.