30. März 2019
Besuch der Ausstellung in Zürich
Die Fahrt nach Zürich ins „ Haus Appenzell“ Zur Ausstellung >>Zwischen Licht und Schatten – Altes Handwerk / Zünfte / Laternen << unternahmen wir zusammen mit dem Geschichtsverein. Treffpunkt war um 9.50 Uhr am Bahnhof von wo aus wir mit ca. 20 Personen den Zug nach Zürich bestiegen haben. Dort wurden wir vom Präsidenten der Kulturstiftung Appenzell Ernst Hohl und seiner Ehefrau Hao, die uns engagiert durch die sehr interessante Ausstellung führte, herzlich empfangen. Hier gibt es durch das Spiel mit Licht und Schatten ganz besondere Einblicke in bekannte sowie vergessene Berufe, sowie in das alte Zunftwesen. In dieser Ausstellung werden auch unsere vier Mühlheimer Zunftstangen präsentiert. Diese haben einen ganz besonderen Platz in der Eingangshalle bekommen, wo sie dementsprechend gut zur Geltung kommen. Besonders stolz gab sich Pfarrer Anton Merkt, der ja in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts maßgeblich zur Erhaltung und Renovierung dieser Zunftstangen beigetragen hat.
Das Ehepaar Hohl hatte extra für uns ein liebevolles reichhaltiges Buffet vorbereitet. Wir fühlten uns sehr willkommen in diesem Haus. Anschließend konnten wir noch etwas Zeit in Zürich verbringen, um ein Eis zu essen, einen Kaffee zu trinken oder einfach nur am See entlang zu schlendern, bevor wir uns mit dem Zug wieder auf die Heimreise machten. Gegen 19.00 h waren wir wieder in Tuttlingen am Bahnhof angekommen.
09. April 2019
Besichtigung des neuen Archivs in der Ettenbergschule
Zu einer Besichtigung des neuen Stadtarchivs lud Stadtarchivar Ludwig Henzler die Ausschussmitglieder des Heimatvereins in den neuen Raum der Ettenbergschule ein.
Das Stadtarchiv Mühlheim zählt zu den reichsten Archiven im Landkreis. Dies rührt auch daher, dass die Stadt seit 1409 Sitz der Herrschaft der Herren von Enzberg war. Das Archiv beherbergt zahlreiche Perga-ment- und Papierurkunden von 1381 bis ins 18. Jahrhundert. Die Stadtprotokolle reichen bis zum Jahr 1615 zurück. Auch der Aktenbestand, z. B.: zu Markungs- und Weidgangsrechten und -streitigkeiten, geht auf das 15. und 16. Jahrhundert zurück.
29. Juni 2019
Scharfrichtertagung im Vorderen Schloss
An diesem Samstag hatten das Museum und der Heimatverein ein besonderes Highlight anzubieten. Im Vorderen Schloss fand die jährliche Scharfrichter- Tagung statt. Anfangs sollte der Heimatverein eine Verköstigung anbieten, doch dann wurde sie von der Stadt übernommen.
An dieser Tagung nahmen Rechtshistoriker, Hobbyhistoriker und Nachfahren ehemaliger Scharfrichtergeschlechter teil. Ab 19.00 Uhr fanden öffentliche Vorträge statt.
Zur Einstimmung stellte Ludwig Henzler das Ölgemälde des Mühlheimer Malers Ludwig Henninger mit dem Titel “Auf dem Weg zum Galgen“ auf. Die Szene spielt sich vor der Gerichtslinde am Gutleuthaus ab. Im Hintergrund ist der Galgen sichtbar.
1475 erhielt Hans von Enzberg von Kaiser Friedrich III. Hochgericht mit Stock, Galgen und Blutbann. Von nun an waren die Freiherren von Enzberg berechtigt, Kapitalverbrecher durch den Scharfrichter hinrichten zu lassen. Nendingen war lange Sitz des enzbergischen Scharfrichters Engelbert Reichle, der dieses blutige Amt ab 1761 von seinem Vater Josef Reichle übernahm, der im selben Jahr verstarb. Anlässlich seiner Anstellung wurde ein „Bestallungsvertrag“ geschlossen, in dem die Rechte und Pflichten aufgelistet wurden. Engelbert Reichle sollte fleißig alle Befehle gehorsam vollziehen; an Lohn bekam er z.B. fürs Köpfen 4 Gulden und für das Ohren- und Naseabschneiden 2 Gulden. Auch hatte er 16 Jagdhunde zu halten und seuchenbehaftete Tiere tief in der Erde zu vergraben. Engelbert Reichle war nicht der letzte Scharfrichter in seiner Familie. Wie allgemein üblich folgte ihm sein Sohn Friedrich Reichle im Amt. Nach Abschaffung der Todesstrafe suchten die Reichle andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie wurden z. B. Jäger, Tierärzte, Pomologen, Kleinhändler, Fabrikanten und Priester. Heute genießt der Name Reichle in Nendingen einen hervorragenden Ruf. Von der einstigen „levis notae macula“ (Anrüchigkeit) ist nichts übrig geblieben.
All dies war Gegenstand des Vortrags von Helmut Belthle, einen ausgewiesenen Experten in Sachen Scharfrichter.
Ein weiterer Vortrag gab Dr. Erich Viehöfer, Historiker und seit 1986 Leiter des Strafvollzugsmuseums Ludwigsburg. Er hat in den Archiven und Bibliotheken des Landes nach Spuren des Stuttgarter Scharfrichters und Kleemeisters Carl Christian Seltenreich (1804 – 1877) gesucht. Über Carl Christian Seltenreich ist bisher nur sehr wenig bekannt. Dabei übte er sein Amt als Kreisscharfrichter und Kleemeister (Abdecker) exakt 40 Jahre lang aus. Es war eine Zeit des Übergangs in seinem Beruf, vom Schwert zur Guillotine, von den öffentlichen zu intramuralen (nichtöffentlichen) Hinrichtungen. Die zeitweilige Abschaffung der Todesstrafe im Königreich Württemberg bedrohte seine Funktion genauso wie die Konkurrenz anderer Scharfrichter.
25. Juli 2019
Eröffnung der Sommerausstellung
„Malerisches Mühlheim – Ansichten und Anekdoten aus Dorf und Stadt“
Die Ausstellung „Malerisches Mühlheim – Ansichten und Anekdoten aus Dorf und Stadt“ ist bereits vier Wochen vor dem Mühlheimer Städtlefest im Vorderen Schloss eröffnet worden. Der Heimatverein hat mit dieser Eröffnung schon im Vorfeld einen Einstieg geschaffen. Der Heimatchor unter Leitung von Manuela Fischer begann mit dem Mühlheimer Walzerlied, dessen Text der bekannte Moderator Dr. Gerd Schneider zu einer Fernsehsendung über Mühlheim 1952 schrieb. Die Noten dazu konnten nicht mehr ausfindig gemacht werden, und so komponierte Dr. Alexander Lux kurzerhand die leicht ins Ohr gehende neue Walzermelodie.
Nachdem Ursula Scheunemann die ca. 70 Anwesenden mit Ehrengästen begrüßte, sprach sie auch allen die Bilder zu dieser Ausstellung bereit stellten, den Dank aus. Bürgermeister Jörg Kaltenbach erinnerte nach seinem Grußwort an das anstehende Städtlefest und lud auch schon zur nächsten Ausstellung ein, die zusammen mit dem Museum Oberes Donautal in Fridingen im September veranstaltet wird. Christoph Heieis gab dem Wort “Heimat“ eine besondere Note. Für Abwechslung sorgte zwischen-durch der Heimatchor immer wieder mit frischen Liedbeiträgen.
Die Ausstellung ist für jeden Besucher eine gelungene Reise in die Heimat und gleichzeitig eine Zusam-menstellung von Malereien verschiedener Künstlern, wie sie in Mühlheim bisher noch nie zu sehen war. Ludwig Henzler erläuterte in seinem Beitrag die Abfolge der Bilder aus der Zeitspanne von 1850 bis in die Gegenwart. Die ersten drei Aquarelle malte Pieter Francis Petersen 1851 für das Hohenzollernalbung das zur Vermählung des Kronprinzenpaars Friedrich Wilhelm mit Victoria von Großbritannien in Auftrag gegeben wurde. Von 1843 stammt die Ansicht von der Donau aufs Städtle des Schaffhausener Jakob Eggli. Auf Zeichnungen von Prof. Alois Leibinger folgen die großformatigen Gemälde von Alfons Wirth, Hugo Geißler, Paul Otto Schweißinger, Ludwig Henninger, Josef Buschle aus der Kirchgasse, Willi Stähle, Karl Stiegele, Faist und Anton Leibinger. Siegfried Kossack und Rudolf Köberl gehören zu den noch lebenden Künstlern. Einen besonderen Akzent setzen die abstrakten Aquarelle von Edeltraud Schorer. Ludwig konnte zu jedem dieser Maler und Malerinnen im Zusammenhang der Bilder kleine Geschichten erzählen. Er kannte fast alle persönlich. Die Ausstellung umfasst über 100 Bilder.
28. Juli 2019
Ferienspaß 2019
In diesem Jahr war dem Heimatverein die Möglichkeit geboten, mal ein ganz anderes Angebot zum Ferienspaß für Kinder anzubieten: Der Besuch im Freilichttheater Sigmaringendorf, das in diesem Jahr die Geschichten des “Michel in der Suppenschüssel“ spielt. Anfangs waren die Anmeldungen dafür spärlich, als aber nochmals die Werbetrommel gerührt wurde, konnten wir doch mit einer Gruppe von fast 20 Kindern und etlichen Erwachsenen mit 5 Autos nach Sigmaringendorf starten. Auch die Mühlheimer Gruppe wurde wie die anderen einzeln begrüßt, bevor in der überdachten Anlage die Geschichten des Michel Svensson vom Hof Katthult in der Gemeinde Lönneberga, der allerhand Unfug trieb und dafür im Tischlerschuppen Holzmännchen schnitzen musste, nachgespielt wurden. Gegen 17.30 h konnte die Heimfahrt wieder angetreten werden.
31. August und 01. September 2019
Der Heimatverein öffnete auch in diesem Jahr wieder zum Stadtfest das Museum. Ab Samstagnachmittag wurde das Museumskaffee geöffnet.
Auch am Sonntag gab es im Museum Kaffee und Kuchen. Ludwig Henzler führte an beiden Tagen durch unsere Sommerausstellung „Malerisches Mühlheim“.
08. September 2019
Tag des offenen Denkmals
Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals hatte es den ganzen Tag geregnet, und so verschoben wir die Führungen auf den darauf folgenden Sonntag, 15. September. Zum diesjährigen Thema „Modern (e) Umbrüche in Kunst und Architektur“ gab Ludwig zwei Führungen, um 14.00 und eine um 16. 00 Uhr mit
dem Thema „die Geschichte der Häuser außerhalb der Stadtmauer in der Oberstadt“. Von der Arbeiter-siedlung die 1936 entstand bis hin zur Fabrikantenvilla (Bilder) gab es eine Vielzahl interessanter Bauten zu sehen. Schon um 1832 wurden von der Stadt Mühlheim größere Planungen durchgeführt die das ganze Gebiet bis zum Bierkeller erschließen sollten. Es waren zu beiden Führungen ca. 20 Personen anwesend.
26. September und 01. Oktober 2019
Vernissage zur Ausstellung „Heimatmaler im Oberen Donautal“
Auf Einladung zur Ausstellungseröffnung der 3. Gemeinsamen Ausstellung des „Museums Oberes Donautal“ im Ifflinger Schloss in Fridingen war der Heimatverein Mühlheim mit 12 Mitgliedern ( auch passive Mitglieder ) vertreten. Bürgermeister Waizenegger von Fridingen begrüßte die Anwesenden, besonders auch die Mühlheimer Gäste. Anschließend ging Dr. Armin Heim vom Museum Oberes Donautal in das Thema der „Heimatmalerei“ ein, die seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzte und um 1970 wieder ausklang.
Gleichzeitig wird ein weiterer Teil der Gemeinschaftsausstellung auch im Vorderen Schloss in Mühlheim ab dem 29. Sept. zu besichtigen sein. Am 1. Oktober gab Dr. Heim eine Einführung in den Mühlheimer Teil der Ausstellung, bei der der Heimatverein auch präsent war. Anna Merz umrahmte die Veranstaltung mit Klaviermelodien.
28. November 2019
Vortragabend zum 300. Jubiläum Bildhauer Franz Anton Korb
Mit einem Vortagsabend und einer kleinen Ausstellung im Barocksaal des Vorderen Schlosses würdigte der Heimatverein am Donnerstag den 28. November das Wirken und die Werke des Mühlheimer Bild-hauers und Stukators Franz Anton Korb ( 1719 – 1780 ). Unter den Gästen konnten einige Nachfahren des Künstlers, sowie Mühlheims ehemaliger Stadtpfarrer Anton Merkt zusammen mit Mark Hesslinger, Kustos der Kunststiftung Hohenkarpfen begrüßt werden. Ludwig Henzler ging in seinem Vortrag auf das Werk des Künstlers und seinem Umfeld ein. Anhand von Dokumenten aus dem Archiv und neuen Erkenntnisse aus dem Welschenbergbuch von Horst Dieter Freiherr von Enzberg konnte Ludwig viel Interessantes über die Korb-Künstler und ihrer Werke berichten. Ein ausführlicher Bericht über die Fertigung und Lieferung bis zur Überführung eines Altars für die Orsinger St. Nikolauskapelle rundete seinen Beitrag ab. Eine Präsentation in Bildern von Armin Buschle über noch vorhandene Werke von Franz Korb wurde von Franz Herrmann interpretiert. Vorhandene Werke von Korb, außer der Mühlheimer Stadtkirche und dem Museum im Vorderen Schloss, existieren noch in der Mühlheimer Galluskirche, in den Pfarrkirchen in Nendingen, in Weilheim b. Tuttl., Kreenheinstetten und Buchheim. In der Nikolauskapelle bei Orsingen sind nach mehreren Einbrüchen in den 70er Jahren der Altar wieder renoviert und die Hauptfiguren nachgeschnitzt erhalten. In der Pfarrkirche von Böttingen die Franz Korb 1754 ausstattete ist außer den Verträgen im Enzbergarchiv gar nichts mehr erhalten. Lebendig und kurzweilig ließ auch Pfarrer i. R. Anton Merkt sein Wissen und seine Erkenntnisse zur Kunst von Franz Anton Korb in die abwechslungsreiche Bilderschau einfließen. Ihm ist es auch zu verdanken, dass vieles an Kunstwerken in den 90er Jahren gerettet und restauriert werden konnte, wie z. B. die Zunftstangen, die an Einmaligkeit im weiten Umkreis nicht zu überbieten sind.
Die kleine Ausstellung bestand aus den beiden barocken Zunftstangen, der Georgsfigur aus dem Museum, dem Festags-Vortragskreuz aus der Stadtkirche, sowie den beiden Auferstehungs- Christus- Figuren, aus der Stadtkirche und aus der Nendinger Pfarrkirche, letztere ließ uns Dekan Koschar dankenswerter Weise zur Verfügung stellen.
In geselliger Runde bei einem Glas Wein und einem Imbiss ließen die Gäste den Abend ausklingen. Es waren etwas über 50 Besucher anwesend.
9. Dezember 2019
Gratulation an Egon Deufel zum 100. Geburtstag
Zum Abschluss des Jahres konnte Ludwig Henzler unserem ältesten Vereinsmitglied und ältesten Bürger Mühlheims, Egon Deufel, zum
100. Geburtstag die Glückwünsche des Heimatvereins überbringen. Egon Deufel ist seit 1983 Mitglied im Heimatverein.
Dezember 2019
Einweihungsfeier „Platz der Stille“ auf Kraftstein
Kurzfristig noch vor dem Jahreswechsel erging die Einladung zur Einweihungsfeier des „Platz der Stille“ auf Kraftstein an Ursula Scheunemann in Vertretung des Heimatvereins.
Ein breites Bündnis hat sich für das Gemeinschaftsprojekt erfolgreich eingebracht. Der von Hans-Jürgen Kossack gestaltete „Platz der Stille“ mit seinem Modell der ehemaligen Burg Kraftstein bildet das Herzstück der Anlage. Zwei Informationstafeln wurden nach den inhaltlichen Vorgaben von Stadtarchivar Ludwig Henzler von Planer Achim Ketterer graphisch gestaltet. Unter der Regie von Revierleiter Sebastian Dreher wurde die Halde oberhalb der Burgruine stark ausgelichtet um die Burgruine besser in den Blick zu bekommen. Träger des Projekts ist die Stadt Mühlheim. Eine offizielle Übergabe an die Öffentlichkeit soll im Mai 2020 mit einem Festprogramm geschehen. Anerkennende Worte fand neben Bürgermeister Jörg Kaltenbach auch Donaubergland- Geschäftsführer Walter Knittel.
Weitere Anwesende waren Bildhauer Hans-Jürgen Kossak, Förster Sebastian Dreher, Planer Achim Ketterer, Stadtarchivar Ludwig Henzler, Ursula Scheunemann in Vertretung des Heimatvereins, Bauhofleiter René Kantwerk, Naturpark- Geschäftsführer Bernd Schneck und Albvereinsobmann Peter Glatz