Gleich zu Beginn des Jahres hatten wir eine kleine aber besondere Aktion, zusammen mit dem Verein für Garten, Obst und Landschaft.
Ein alter Plan von der Rösslehalde zeigt, dass vor 120 Jahren 108 verschiedene Obstsorten gepflanzt wurden. Etliche dieser Bäume stehen noch. Bei dieser gemeinsamen Pflegeaktion wurde gemeinsam ein 120 Jahre alter Apfelbaum, eine Goldparmene, fachmännisch geschnitten. Es zeigte sich dann schon bei der Blüte und im Herbst beim Ertrag, dass dies gelungen ist. Dies war ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.
Ursental – Höhlen
Im Frühjahr wurden auf der Mühlheimer Gemarkung in der Felsenhalde Ursental eine Höhle erforscht, die zwar zum Teil bekannt war, jedoch nie von Höhlen- oder Burgforschern untersucht wurde. Es handelt sich um die Ursentalhöhle Nr. 1 die um das Jahr 1000-1100 als Höhlenburg bewohnt war. Die Höhle wurde in der Zwischenzeit durch die Höhlenforschergruppe Kirchheim, Jantschke und Straub vermessen und dokumentiert. Der bekannte Burgenforscher war ebenso anwesend.
Ausgerüstet mit Kletterseil und tatkräftiger Unterstützung von Josef und Stefan Wirth wurde die Höhle erkundet.
Ausstellung „Augeblick verweile doch“
Unter diesem Titel hat der Heimatverein die diesjährige Ausstellung zum Stadtfest im Museum zusammengestellt. Augenblicke aus 125 Jahren Mühlheimer Fotogeschichte wurden in einer bisher noch nie gezeigten Ausstellung präsentiert. Die ältesten Mühlheimer Ansichten aus dem Jahr 1888 stammen von dem bekannten Konstanzer Fotografen German Wolf der aus Nendingen stammte. eitere bedeutende auswärtige Fotografen wie Siegfried Lauterwasser aus Überlingen, Bothner aus Stuttgart oder Hans Haug aus Tuttlingen waren vielen Mühlheimer Fotografen mit Bildern aus den verschiedensten Lebensbereichen vertreten.
Es ist eine Zeitreise entstanden der die Entwicklung der Fotografie von der Glasplatte bis zur Digitalkamera beinhaltete.
Seitenaltarbilder von der Wallfahrtskirche auf dem Welschenberg nach über 200 Jahren wieder vereint
Am Pfingstsonntagsgottesdienst sind erstmals nach Aufgabe der Wallfahrtskirche auf dem Welschenberg im Jahr 1812 die Seitenaltarbilder wieder gemeinsam zu sehen.
Der Mühlheimer Maler Anton Korb hat die prächtigen Seitenaltarbilder 1776 geschaffen. Die zwei großen Seitenaltarbilder kamen nach dem Ausräumen der Welschenbergkirche nach Mühlheim in die Pfarrkirche. Bei der letzten großen Renovation der Stadtkirche in den Jahren 2000 und 2001 unter der künstlerischen Gestaltung von Prof. Franz Bernhard Weisshaar, Landsberg Lech, wurden die beiden großen Seitenaltarbilder in der Stadtkirche angebracht.
Der Verbleib der beiden kleineren Seitenaltarbilder (Auszugsbilder) war über lange Jahre nicht bekannt.
1983 tauchten diese zwei Bilder auf. Sie werden von einem Kunsthändler in Mühlheim angeboten. Pfarrer Alfons Mai erklärte, es sei bei dem gegenwärtigen Schuldenstand der Kirchengemeinde unmöglich, Kunstwerke zu erwerben. Hans Bucher kaufte damals für das Museum Fridingen die beiden Bilder zum Preis von 15.000,– DM. Seit zwei Jahren sind die beiden Bilder als Leihgaben im Museum im Vorderen Schloss zu bewundern. Die Stadt Fridingen erklärte dankenswerter weise auf Wunsch der katholischen Kirchengemeinde ihre Bereitschaft die beiden Bilder zu veräußern.
Durch das große Verständnis der Pfarrgemeinde Mühlheim und einer großzügigen finanziellen Spende des Heimatvereins war es nun möglich in der Pfarrkirche dies zwei Seitenaltäre wieder zusammen zu sehen wie von 1776 bis 1812 auf dem Welschenberg. Ergänzt wird dies insbesondere durch das Gnadenbild mit Muttergottes in der Eiche, der Kanzel dem ewigen Licht und auch den Stirnseiten der Kirchenbänke vom Welschenberg. Die künstlerische Integration in die Stadtkirche oblag Prof. Franz Bernhard Weisshaar.
Neukonzeption Museum
Mit einem Festakt der Stadt Mühlheim wurde am 21.November das neu konzipierte Heimatmuseum im Vorderen Schloss vorgestellt. Zugleich enthüllte Bürgermeister Kaltenbach zusammen mit seinem Amtskollegen aus Fridingen Stefan Waizenegger, das gemeinsame Museumslogo. Künftig kooperieren die beiden Museen und firmieren fortan unter dem Signum „Museum Oberes Donautal“ – zwei Städte, ein Museum.
Es ist zwei Jahre her, da feierte das Mühlheimer Museum sein 20-jähriges Bestehen. Vor vier Jahren initiierte Stefan Bär, damaliger Fridinger Bürgermeister und heutiger Landrat, eine gemeinsame konzeptionelle Neuausrichtung der Museen in Fridingen und Mühlheim. Ein ambitioniertes Vorhaben, das nun der Schlusspunkt hinter einem spannenden Projekt findet. Bis zuletzt wurde an der Fertigstellung der Museumsräume gearbeitet. Der Historiker Casimir Bumiller der zusammen mit Museumsleiterin Silvia Schaible, der Grafikerin Petra Junker sowie Ludwig Henzler vom Heimatverein, die Neukonzeption des Museums angegangen war.
Das Museum verfügt nun über sieben statt vormals fünf Ausstellungsräume und eine Thematischen Rundgang (Stadtgeschichte, Geschichte der Wallfahrt auf dem Welschenberg, die Herrschaft der Familie von Enzberg, der Künstler Alfons Wirth). Räume und Exponate haben eine didaktische Aufwertung erhalten, sind geordneter dargeboten und mit übersichtlichen Schautafeln versehen.
Ursprünglich war geplant, das Alemannen Grab ins Fridinger Museum zu überführen, da im Zuge der Vernetzung das Thema Alamannen stärker im Fridinger Museum konzentriert werden sollte. Beim Verrücken der Vitrine mit dem Alemannen-Skelett sprang das Sicherheitsglas der Truhe und eine Schautafel ging zu Bruch. Ein Omen – der Geist der Alemannen-Frau schien sich dem Umzug zu widersetzen. So beließ man das Grab samt Vitrine und Skelett im Mühlheimer Museum. Der Heimatverein überreichte der Stadt als Dauerleihgabe einen neu erstellten Glockenstuhl für die ehemalige Glocke der Veitskapelle.
1913 – Das Jahr vor dem großen Krieg
Im Jahr 2014 sind es 100 Jahre als der erste Weltkrieg begann. Der Heimatverein beschäftigt sich schon länger mit diesen, auch für Mühlheim und Stetten schrecklichen vier Jahren. Viele Dokumente, Bilder und Berichte sind aus dieser Zeit noch erhalten. Hubert Wolf hielt am 6.November im Vorderen Schloss einen Vortrag mit dem Titel „… Der Sommer war sehr groß“ 1913: Das Jahr vor dem großen Krieg. Im August 1914 gingen in Europa die Lichter aus. Was beherrschte am Vorabend der Schlüsselkatastrophe des 20.Jahrhundert die Lebenslage, was das Lebenesgefühl der Menschen im Deutschen Reich?
Der letzte Sommer vor dem Krieg – „Ein Sonnentag im Strandbad“
Vor über 50 Zuhörer berichtet Hubert Wolf aus Zeugnissen, Literatur und Malerei. Naturwissenschaftler und Techniker schaffen die Grundlage für die Weltgeltung Deutschlands vor dem Großen Krieg mit Auszeichnungen von Nebelpreisen u.a. für Wilhelm Röntgen, Max Planck und Albert Einstein. In Berlin wird gebaut. Die Pterdestraßenbahn weicht der elektrischen Tram und Luxuskaufhäuser verwöhnen die gehobene Kundschaft. Verelendung, Einsamkeit und eine grassierende Elendsprostitution kann niemand übersehen. Der Buchautor Oswald Spengler vermerkte 1913: „Es geht eine große Zeit zu Ende, merkt es denn keiner?“