Vereinschronik 2011

Das Vordere Schloss ist mit seiner über 500jährigen Geschichte seit 1991 in seiner neuen Funktion als städtisches Gebäude mit seinen vielfältigen Nutzungen der kulturelle, gesellschaftliche und politische Mittelpunkt unserer Stadt.

Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen 20 Jahre Museum, ein Zeitraum der überschaubar ist. Das Museum Vordere Schloss hat sich in dieser Zeit zu einem festen kulturellen Ort entwickelt, das so vor zwanzig Jahren nicht vorhersehbar war.

Der Heimatverein hat sich in dieser Zeit auch zu einem Museumsförderverein entwickelt, deren personelle wie auch ideelle Unterstützung notwendig ist um die kulturellen Belange umzusetzen.

Das Jubiläum mit der „Langen Kulturnacht“ wurde zu einem kulturellen Höhepunkt.

Es war eine Freude wie sich die Gäste vom Keller bis in das Dachgeschoß wohlfühlten und es zu vielen Begegnungen und Gesprächen kam.

Der Heimatverein hat Wert darauf gelegt, dass die wunderschönen Gewölbekellerräume endlich auch einmal in eine Veranstaltung einbezogen wurden.

Auch der Männerstammtisch und die Lichtstube der Frauen im Dachgeschoß erfreuten die Besucher.

Zum Jubiläum wurde eine umfangreiche Ausstellung unter dem Motto „Verborgene Schätze aus dem Museum“ aufgearbeitet.

Viele Dinge aus dem Museum, Raritäten und Kuriositäten, Ankäufe und Geschenke lagern in Regalen und Schubladen auf dem Dachboden oder im Keller und konnten noch nie gezeigt werden. Mit der Ausstellung „Vom Ambos bis zur Zither“ konnte ein Großteil des bisher Verborgenen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Eine Stempeluhr von 1890, eine Schere mit dem Portrait von Kaiser Wilhelm, übersät mit Rostflecken. Eine hölzerne Munitionskiste aus dem ersten Weltkrieg. Das Hirschgeweih aus dem Jahr 1752, erlegt im Bergwald in Mühlheim.

Die arbeitsintensive und vielfältige Ausstellung erlaubte tiefe Einblicke in das Leben unserer Vorfahren. Das gezeigte gewinnt aber immer mehr an Bedeutung da diese im Laufe der Zeit immer seltener werden.

Der originale Balken der ehemaligen Hochwacht der im Museum aufbewahrt ist, wurde einer Dendrochronologischen Altersbestimmung unterzogen. Die Eichen für den Hochwachtbau wurden exakt im Winter 1425/26 gefällt.

Diese Hausgeschichte soll ausführlich im neu gestalteten Museum behandelt werden.

Zwei ganz bedeutende Ereignisse für das Museum waren einmal die Restaurierung des ewigen Lichtes von 1658 durch den Heimatverein und das Renovieren der historischen Kirchturmuhr.

„Ewige Licht aus der Galluskapelle“
Das Ewige Licht aus der Galluskapelle in der Mühlheimer Altstadt war schon vor dem Enzbergschen Jubiläum im Jahr 2009 nicht mehr vorhanden, ohne dass es jemanden aufgefallen war. Das Ewige Licht galt als verschollen, bis es durch Zufall von Ludwig und Fridolin Henzler in der naheliegenden Veitskapelle in einer Ecke liegend entdeckt wurde.

Am 4.Dezember wurde zusammen mit dem Gesangverein ein Adventskaffee im Museum angeboten. An diesem Adventssonntag konnte das Ewige Licht der Öffentlichkeit vorgestellt werden.Näheres zur Geschichte und Bilder des Ewigen Licht kann man unter „Neues Ausstellungsstück im Museum“ nachlesen.

Kirchturmuhrwerk
Schon seit längerer Zeit war der Gedanke vorhanden, das alte Uhrwerk der Kirchturmuhr, das noch auf dem Kirchturm stand, instand setzen zu lassen und ins Museum zu holen. In mühsamer Arbeit haben Mitglieder des Heimatvereins die Kirchturmuhr vom Kirchturm herunter geschaffen. Mit Sigwin Maier einem Kenner von Kirchturmuhrwerken und von Beruf Uhrmachermeister hatten wir den richtigen Mann an unserer Seite, der das alte Stück genau unter die Lupe genommen hat und sie in 140 Stunden Facharbeit nicht nur überholt, sondern sie wieder in den Urzustand versetzt hat.

Es bedurfte vieler helfender Hände, die alte Uhr in die Vorstadt zur Restaurierung und dann wider zurück ins Museum zu transportieren wo sie nun jetzt als Glanzstück zu sehen ist. Näheres zur Geschichte und Bilder des Kirchturmuhrwerks kann man unter „Neues Ausstellungsstück im Museum“ nachlesen.

Marienbildstöckle
Gute Ansätze für die Zusammenarbeit mit Schulen war das Projekt „Sagen und Geschichten“ der Realschule.Die Umsetzung des Marienbildstock aus der Brünnelekurve kann als gelungen bezeichnet werden. Der neue ruhige Platz bei der Brunnenstube lädt Spaziergänger zum Verweilen ein.

Die Neugestaltung des Schwedengrabs als „Beispielhaftes Bauen“ erhielt von der Architekten Kammer einen Preis als gelungenes Bauwerk.

Dem Heimatverein wurde die komplette Sammlung der Tuttlinger Heimatblätter von 1924 bis heute aus einer Wohnungsauflösung übergeben.

Dies ist etwas besonders wertvolles da es in diesem kompletten Zustand eine wichtige geschichtliche Quelle ist.