Säcke waren von jeher ein wichtiges Verpackungsgut für das Getreide. In vielen Gegenden wurden sie noch gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von ortsansässigen Webern aus Lein hergestellt. Das Durchschnittsmaß beträgt
60 x 150 cm. Mit Weizen- oder Gerstenkörnern gefüllt, können sie bis zu 100 kg wiegen.
Da man die Säcke oft nicht zu Hause verwendete, sondern sie als Transportmittel für den Transport zur Mühle nahm, legten die Eigentümer großen Wert darauf, dass sie ihre Säcke wieder zurückbekamen. Deshalb wurden sie ab Anfang des 18. Jh. oft wie folgt gekennzeichnet:
1. Zeile: Nummer (fehlt häufig)
2. Zeile: Vor –und Familienname
3. Zeile: Beruf
4. Zeile: in
5. Zeile: Ort
6. Zeile: Jahreszahl
7. Zeile: Verzierung, Zeichen
Die Beschriftung nahm der Eigentümer oft freihändig vor oder die Säcke wurden vom Sackmaler beschriftet. Manchmal ist die Nummer identisch mit der Hausnummer. Als Farbe verwendeten die Maler sog. Sackschwärze – eine Mischung aus Ruß und Leinöl.
Die oft aufwändigen Verzierungen auf den Säcken stammen daher, dass die Säcke oft auf den Hochzeitswagen von Bräuten eine große Rolle spielten. Symbolisch wurden oft Motive aus der Landwirtschaft verwendet, wie z.B. Pflug, Sense oder Gabel.
Ab dem Zeitalter der maschinellen Sackanfertigung wurde die Beschriftung oft mit Schablonen getätigt.
Zusammengefasst nach einem Artikel von Wilfried Leibold.