Der Heimatverein ist im Laufe der Zeit verlässlicher Ansprechpartner geworden.
Seien es Fragen über die Geschichte von Gebäuden, bestimmen von Gegenständen, erkennen von Bildern, Aufbewahren von wertvollen Stücken im Museum.
Ein Beispiel soll hier angeführt werden: Wir bekamen von einer älteren Frau eine Schere die in ihrem Haus aufbewahrt wurde. Die Schere die an den Griffen mit der Darstellung des Kaiserpaares verziert ist, stammt aus dem Jahr 1899.
Die Frau ist nicht lange danach gestorben, diese Schere wird aber immer wieder an sie erinnern.
Die Schere ist aber kein Einzelfall. Es sind viele mitunter auch wertvolle Gegenstände dem Heimatverein und dem Museum übergeben worden.
Es sei hier noch ein Welschenberggebetsbuch aus dem Jahr 1787 genannt, mit der Besonderheit, dass in diesem Buch ein Stich enthalten ist der bisher als Gebetszettel noch nicht bekannt war.
Wichtig für den Verein ist auch immer wieder der Kontakt zu anderen Geschichts- und Heimatvereine. Den Heimatverein Meßstetten sowie den Museumsverein Aldingen konnten wir in Mühlheim willkommen heißen.
Seit geraumer Zeit befassen sich Fridingen und Mühlheim gemeinsam mit dem Zustand und der Zukunft ihrer jeweiligen Museen. Ausgelöst durch das Leader Programm kann man sich hier mehr Gemeinsamkeiten auf den Gebieten gemeinsame Werbung, Austausch von Museumsstücken vorstellen.
Die „Schwäbische Heimat“ schreibt: „Baden-Württemberg ist ein Museumsland“, das kann man glauben wenn man die Zahl von 1270 Museen sieht, die 2009 verzeichnet waren. In 40 Jahren ist die Zahl von 346 auf 1270 gestiegen.
Nach wie vor ist der Bildungsauftrag von Museen unbestritten. Im Museum lernt man Dinge zu hinterfragen, in der Heimatstube wie in der Staatsgalerie.
Die Tuttlinger Heimatblätter Ausgabe 2010 beinhalten drei Beiträge mit Mühlheimer Themen:
- Das Schutzmantelbruderschaftsbild in Mühlheim von Rudolf Linder
- Die Herrschaft im Wandel, 600 Jahre Enzberg von Wilfried Schöntag
- „Kanonendonner auf dem Heuberg“ Schießversuche der Firma Junghans zwischen Rußberg und Renquishausen, hauptsächlich aber auf dem Kraftstein von Erich Kaufmann
Eine Anregung von der letzt jährigen Versammlung wurde umgesetzt: Bei der Geißenfamilie auf dem Graben ist eine Tafel angebracht.
Das Umsetzen des „Antonius Bildstock“ beim ehemaligen „Schützen“ hat durch diese Aktion gewonnen. Ebenso wurde das „Herz Jesu Bildstöckle“ beim Neukauf neu gestaltet.
Die Bäume beim Friedhof wurden auf Anregung des Heimatvereins entfernt, jetzt ist der Blick frei auf die „Galluskapelle“.
Besuch der Ausstellung „Ihr und Wir“ in Stuttgart
Am Samstag 12.Juni besuchten wir die große Landesausstellung „Ihr und Wir in Stuttgart. Wie Neubürger und alteingesessene zueinander fanden. Kein Bollerwagen, kein Rucksack, kein Lager: Mit der Großen Landesausstellung Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg ging das Haus der Geschichte bewusst neue Wege. Nicht der Leidensweg von Flucht und Vertreibung stand im Vordergrund, sondern das Ankommen der Menschen in der neuen Heimat.
Dem Thema der Flucht und Vertreibung mit Schicksalen aus unserer Heimat widmete sich der Heimatverein in seiner Ausstellung im Jahr 1997.
„Museumshock“
Auf Einladung der Stadt fand im Juli der Museumshock als Dank für den sonntäglichen Museumsbetrieb im freien beim Vorderen Schloss statt.
400 Jahre Sebastianskapelle
Am Sonntag 12.September 2010 wurde landesweit der „Tag des offenen Denkmals“ begangen. In Mühlheim stand an diesem Tag die Sebastianskapelle im Mittelpunkt. Das Gotteshaus wird 400 Jahre alt. Im Jahr 1614 wurde die Kapelle zu Ehren der beiden Heiligen Sebastian und Rochus geweiht, die als Pestheilige angerufen und verehrt wurden. Der Standort der Kapelle vor der Stadtmauer ist typisch für eine Pest- oder Sebastianskapelle. Das Gelübde der Bürgerschaft, an der Todesstelle des letzten Pestkranken eine Kapelle zu erbauen, weist auf die große Not dieser Zeit hin. Die schon 1583 in Mühlheim errichtete Sebastiansbruderschaft war bei dieser Baumaßnahme maßgeblich beteiligt.
Nachdem diese Kapelle mit ihrem Umfeld nun zu einem wirklichen Vorzeigeprojekt geworden ist, war es ein festlicher Tag der trotz der seelsorgerlichen Vakanz feierlich begangen wurde.
Besuch auf „Schloss Bronnen“
Am 20.November hatten wir auf Einladung von Architekt Günter Hermann, die Gelegenheit Schloss Bronnen zu besichtigen. Der „Schlossherr auf Zeit“ erzählte uns von den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten sowie vom einfachen Leben hoch droben im Donautal.
Beim Rundgang konnten wir schöne Ausblicke ins Donautal genießen.