Zu den Aufgaben des Heimatvereins zählt auch die sonntägliche Museumsaufsicht, die mit freiwilligen Mitarbeitern im letzten Jahr zahlenmäßig aufgestockt werden konnte. Die guten Besucherzahlen machen diese Arbeit lohnenswert und interessant. Höchstes Lob erhält man immer wieder von auswärtigen Museumsbesuchern. Auch Regierungspräsident Württemberger war bei seinem Besuch sehr beeindruckt.Ein wichtiger Tag für den Heimatverein ist der Tag des offenen Denkmals. Das Thema für dieses Jahr lautete:
„Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung“
Auf dem „Graben“ unter den 100 jährigen Lindenbäumen mit Informationen an Stellwänden über die Geschichte des ehemaligen Stadtgrabens und seine Umnutzung wurde der Tag mit musikalischer Unterhaltung und Bewirtung begangen.
Der Graben im Wandel der Zeiten
Der Graben im Wandel der Zeiten
Der Graben entstand bei der Stadtgründung um 1200
Länge: 800 Fuß = 240 Meter
Breite: 50 Fuß = ca. 15 Meter
Tiefe: 40 bis 50 Fuß = ca. 12 bis 15 Meter
– Im 15. Jh. wurde der Graben als Schießbahn benutzt.
– 1705 stürzte der 60 Schuh hohe Schlagturm beim Tor ein (Schulwunder von Mühlheim)
– Um 1720 wurde im Graben Gärten angelegt
– 1832 begann die Auffüllung des Grabens mit Abbruchmaterial der westlichen Stadtmauer
– 1851 wurde die Mauer bei der Hochwacht abgebrochen und damit der Graben aufgefüllt
– 1890 der Bauschutt von 8 Häusern, die in der Vorderen Gasse abgebrannt sind, transportierte die
Eisenbahnbaufirma in den Graben (auf Schienen)
– 1902 feierte der Turnverein mit 30 Vereinen auf dem Graben das Fest der Fahnenweihe
– 1908 wurden auf dem Graben 14 Lindenbäume gepflanzt, im Zuge der Errichtung eines Kindergartens,
wovon 6 Bäume noch heute stehen
– 1910 errichtete die Stadt eine Schutzhütte für die Kindergartenkinder
Auch hatten wir an diesem Tag Gelegenheit im Stadttorkeller die alten Fundamente des ehemaligen Tor-Turmes zu besichtigen.
Mit dem Weihnachtskunstmarkt der auf Initiative der Stadtverwaltung organisiert wurde, wurden unsere Erwartungen mit unserem Museumscafe übertroffen.
Kaffee, Kuchen, Glühwein und Punsch wurde den Besuchern angeboten. Außerdem konnte man sich am Bücherstand mit heimatkundlicher Literatur eindecken.
Im Jahr 2008 wurden drei Exkursionen unternommen.
Ein Ausflug nach Konstanz der auf Einladung von Wolfgang Kramer – früherer Kreisarchivar im Landratsamt Tuttlingen – stattfand. Hier wurden wir immer wieder auf historische Zusammenhänge zwischen Mühlheim und Konstanz hingewiesen.
Für die Vorbereitungen zur Ausstellung über Mühlheimer Wirtschaften, besuchten wir in Tuttlingen im Fruchtkasten die ebenfalls ich mit diesem Thema befasste Ausstellung.
Um für das Enzberg Jubiläumsjahr gerüstet zu sein konnten wir auf Einladung von Wilfried von Enzberg an einer Schlossführung teilnehmen.
Vom Geschichtsverein wurde eine Fahrt nach Enzberg und Maulbronn angeboten, die von Mitgliedern des Heimatvereins wahrgenommen wurde.
Von Rudi Gräber, ein ehemaliger Mühlheimer, wurden wir mit dem Drucken eines Museumsflyer unterstützt.
Unser guter Kassenstand erlaubte es uns etliche Gegenstände für den Heimatverein und für das Museum anzuschaffen.
Dies sind:
- Ein Gesellenbrief aus der Zeit von 1790 als ein Möhringer in Mühlheim bei der Enzbergbrauerei sich als Bierbrauer ausbildete
- Ein Ölgemälde mit der Abbildung der Ruine Welschenberg
- Ein Schweißinger Bild und verschiedene Bilder von Anton Leibinger
- Ein Regulator aus der Zeit um 1890, ein Holzschnitt vom Rathaus sowie verschiedene Bücher und Ansichtskarten