Das Jahr 1991 war ein ganz besonderes Jahr für den Heimatverein und die Stadt Mühlheim. Das Stadtjubiläum „1200 Jahre Mühlheim und 750 Jahre Stadt“ sowie die Einweihung des „Vorderen Schlosses“ waren sicherlich Höhepunkte.
Nach einer aufwändigen Renovierung wurde das Vordere Schloss sowie das neu eingerichtete Museum, das in den oberen beiden Stockwerken eingerichtet worden ist, am Freitag, den 13. September mit einem Festakt eingeweiht. In den Museumsräumen werden u.a. die Kirchengeschichte und die Geschichte der Wallfahrt auf dem Welschenberg sowie die Herrschaftsgeschichte der Famile von Enzberg dargestellt. Frau Dr. Müller Scherf leitete den Aufbau und die Einrichtung des Mühlheimer Museums.
Für die Ausstellung im Dachgeschoss wurden vom Heimatverein die Themen Vereinsgeschichte, Schulgeschichte und die Geschichte der ehemaligen Uhrenfabrik für eine Ausstellung aufbereitet. Dabei wurden sie von Mühlheimer Bürgern tatkräftig unterstützt.
Anlässlich des Stadtjubiläums wurde an dem Septemberwochen-ende ein abwechslungsreiches und anspruchvolles Festprogramm geboten. Bei der Organisation der diversen Programmpunkte unterstüzten die Mitglieder des Heimatvereins tatkräftig die Stadt Mühlheim und halfen bei der Durchführung auch kräftig mit.
Am Samstagabend wurde unter der Regie der Laienspielbühne das historische Theater „Mühlheim im 30jährigen Krieg“ aufgeführt. Dieses Stück führte die Zuschauer in die Jahre 1632/33. Mühlheim litt bereits seit etlichen Jahren unter den Wirren des 30jährigen Krieges. Am 16. Juni 1632 wurde nun die Stadt von 1.000 schwedischen Reitern überfallen und besetzt. Die Schweden nahmen von nun an immer wieder in Mühlheim Quartier, so auch im Februar des folgenden Jahres. Am 21. Februar 1633 überfielen kaiserliche Truppen die Stadt und metzelten etwa 300 Schweden nieder. Die Bürger wurden bei diesem Überfall verschont.
Die Darstellung des Hochzeitszugs des Freiherrn Leopold II. von Enzberg mit der Neuvermählten Freiin Luise von Leoprechting war ein ganz besonderes Ereignis bei diesem Jubiläum. Nach An-kündigung des Festzuges durch Böllerschüsse zogen prächtig geschmückte Pferdekutschen mit dem Brautpaar und den Ver-wandten, sowie geharnischte Reiter hoch zu Pferd und Infanterie-gruppen durch das Städtchen. Musikkapelle, Jagdhornbläser, eine Schaar Jungfrauen sowie das ganze Volk huldigten dem Brautpaar.
Dieses farbenprächtige Schauspiel sowie das gelungene Stadtjubiläum sind bei den Mitgliedern des Heimatvereins noch immer in sehr guter Erinnerung.